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Das Lenin-Mausoleum (russ.: Мавзолей В.И.Ленина) ist das heute modernste Bauwerk am Roten Platz in Moskau. Hier ruht Lenin, der 1924 starb.
Das heutige Gebäude entstand erst 1930, beigesetzt wurde Lenin in einem provisorisches Mausoleum aus Holz. Sein Begräbnis war ein von Stalin inszeniertes, pompösen Staatsereignis. Und das, obwohl Lenin vor seinem Tod verfügt hatte, dass kein Personenkult um ihn getrieben werden dürfe. Im Frühjahr 1924 entstand dann ein Mausoleum aus Eichenholz, dass die moderne Gestaltung schon gut erkennen ließ.
Als Baumaterialien für das Mausoleum in seiner heutigen Form wurden feiner Labradorstein und dunkelroter Granit verwendet. Der Architekt war Aleksei V. Schtschussew (А.В.Щусев).
In einem beleuchteten Kristallsarg gebettet liegt er hier - und konnte so von Generationen von Russen ehrfürchtig betrachtet werden.
Dieser Ort galt lange Zeit als Allerheiligstes der Sowjetunion, und jeder, der etwas auf sich und den Kommunismus hielt, ist zumindest einmal in seinem Leben hierher gepilgert.
Bei Militärparaden am Roten Platz wurde das Denkmal während der Sowjetunion oft als Tribüne für besonders wichtige Parteimitglieder benützt.
http://www.aha.ru/~mausoleu/lenin_mausoleum_images/zhukov.jpg (Bild)
Von einem von ihnen bekam Lenin 1953 "Besuch", der für einige Jahre neben ihm liegen sollte. Es war Stalin, der nun neben dem Begründer der Sowjetunion lag!
Doch schon Chrustschow verbannte den toten Diktator im Zuge der Entstalinisierung aus dem Mausoleum. Stalin ist nun, wie viele andere kommunistischen Funktionäre entlang der Kremlmauer begraben. Besucher kamen beim Hinausgehen auch an diesen Gräbern nicht vorbei.
In Sowjetzeiten wurde der Besucherstrom streng überwacht. Auch heute noch wird der Zugang überwacht, Fotografieren und Stehenbleiben ist nach wie vor nicht erlaubt.
http://www.aha.ru/~mausoleu/lenin_mausoleum_images/h29.jpg Bild der Ehrenwache
Diese Ehrenwache gibt es schon einige Jahre nicht mehr sie wurde 1993 unter Boris Jelzin abgezogen.
In einer unmissverständlichen Geste werfen Hitlers Soldaten Flaggen mit dem Hakenkreuz auf das Mausoleum.
Doch auch diese Zeit hat Lenin gut überstanden: Er wurde 1942 nach Tjumen evakuiert.
Dass sich ein Team von Wissenschaftlern ständig mit Sorgfalt um den Zustand der Leiche gekümmert hatten, wurde erst im Verlauf von Glasnost bekannt.
Periodisch tauchen in der russischen Bevölkerung Gerüchte auf.
Einem zufolge löst sich Lenin buchstäblich auf:
Bis in die 40er Jahre glaubte man, den Körper optimal einbalsamiert zu haben. 1924 wurden alle Weichteile gleichmässig mit balsamierenden und konservierenden Stoffen durchtränkt, indem man, wie man glaubte, ein durchdachtes System von unter einander verbundenen Schnitten in der Leiche erstellte. Die Oberfläche wurde mit einer Lösung geheimer Zusammensetzung behandelt. Dadurch bekam die Haut eine mehr oder weniger natürliche Farbe und wurde wieder elastisch.
Als der Körper Lenins 1942 evakuiert wurde, stellten die Wissenschaftler aber mit Schrecken fest, dass diese Methoden versagt hatten. Stalin befahl, alle nötigen Massnahmen zu ergreifen, um den Körper wieder herzustellen. Den Wissenschaftlern gelang das mit viel Glück, hier einige Details:
1. Durch lokale Bearbeitung mit einer Lösung aus Essigsäure und Superoxid entfernten wir nach und nach die Mehrzahl der Flecken auf verschiedenen Körperteilen.
5. Als Ergebnisse der Injektionen von Masse und der Durchtränkung mit balsamischen Flüssigkeiten wurde das Gewicht des Körpers wieder hergestellt.
Das Gewicht des Körpers von W. I. Lenin:
1938 – 53, 00 kg
1940 – 50,20 kg
1942 – 52,45 kg
1943 – 53,95 kg
6. Die Mumifikation der Fersen wurde behoben und die Form der Zehen und der Fersen vollständig wiederhergestellt.
Doch es geht noch weiter:
Schon zur Zeit der Sowjetunion war periodisch zu vernehmen, im Mausoleum liege gar nicht der Körper Lenins, sondern der eines Doppelgängers. Man sagt, dass man gezielt nach einem Toten gesucht habe, der Lenin gleiche.
Heute kontrollieren zwei mal pro Woche zwölf Wissenschaftler den Körper Lenins im Mausoleum.
Die Arbeiten, die Ende 2003 anstehen, sind komplizierter: Der Körper wird in eine Wanne mit einer speziellen Lösung gelegt. Dabei werden kosmetische Retouchierungen vorgenommen. Ausserdem wird alles kontrolliert, das unmittelbar im Kontakt mit dem Körper steht. Vom Körper selbst werden allerdings keine Proben zur wissenschaftlichen Untersuchung entnommen. Auch die technischen Apparate werden natürlich geprüft.
Möglicherweise wird Wladimir Lenin dieses Mal auch neu eingekleidet. Der neue Anzug wird gewaschen und gebügelt, sonst wird der Stoff aber nicht speziell behandelt, sagte Jurij Denisow-Nikolskij. Zuerst lag Lenin in einem militärischen Uniformrock im Mausoleum, aber vor dem 2. Weltkrieg bekam er Zivilkleidung. Jetzt erhält Lenin etwa alle drei Jahre einen neuen Anzug und eine neue Kravatte.
Die Kosten, für die Pflege Lenins und die Unterhaltung des Mausoleums – immerhin etwa 1,5 Millionen US-Dollar im Jahr - werden übrigens bereits seit 1991 von einem privaten Fond getragen.
Während der Sowjetunion gab es eine Reihe von spezialisierten Labors, die sich nur um die Erhaltung des Körpers von Lenin kümmerten. Nachdem deren staatliche Finanzierung eingestellt wurde, hat das Wissenschaftliche Zentrum WILAR diese Aufgabe übernommen. Russland ist also heute Spitzenreiter in diesen Technologien!
Man überlegt immer wieder, ob man Lenin nicht endlich in dem Petersburger Familiengrab neben seiner Frau Nadeshda Krupskaja begraben soll.
Von den separaten Sehenswürdigkeitsbewertungen zu der Sehenswürdigkeit folgt die Gesamtbewertung
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